Spielbericht: Hannover 96 - Hertha BSC Berlin 2:0 (1:0)
Hannover 96 bleibt zu Hause eine Macht. Auch die Bundesliga Top-Mannschaft aus Berlin konnte dem Team von Dieter Hecking keine Punkte entreißen. Mike Hanke sorgte mit der ersten 96-Chance für die Führung (29.) und Arnold Bruggink besorgte in der 62. Minute den Siegtreffer zum 2:0.
Perfekter Fußballsamstag in der AWD-Arena
Bei bestem Osterwetter hatte Hannover 96 am Karsamstag die „alte Dame“ Hertha BSC zu Gast. Nachdem es am vorigen Sonntag beim Auswärtsspiel in Bremen wieder zu keinem Erfolgserlebnis reichte, nahm Dieter Hecking zwei Veränderungen in der Startformation vor: Mike Hanke bekam die Chance von Anfang an zu spielen – für ihn rückte Mikael Forssell auf die Bank – und Jacek Krzynówek rückte für Jan Rosenthal in die Mannschaft. Lucien Favre musste auf der anderen Seite notgedrungen einen Wechsel vornehmen. Für den verletzten Nationalverteidiger Arne Friedrich rückte Steve von Bergen in die Innenverteidigung und Marc Stein begann als Rechtsverteidiger.
Schrecksekunde nach einer Minute
Gleich beim ersten Angriff der Hertha wurde es brandgefährlich vor dem 96-Tor. Ebert überrannte „Kocka“ Rausch auf der rechten Seite und flankte auf Voronin. Der Ball prallte von Christian Schulz’ Rücken zu Raffael. Der Brasilianer fackelte nicht lang und bugsierte das Leder Richtung Tor. Robert Enke konnte den Ball aber gerade noch an die Latte lenken. Danach kehrte erstmal ein wenig Ruhe ins Spiel, aber es war deutlich zu erkennen, dass beide Mannschaften hier gewinnen wollen. Zu richtigen Chancen kam es erstmal nicht – auch weil sich Christian Schulz bei einem Konterversuch der Berliner noch mit einem Foul helfen konnte – Gelb (19.). 96 versuchte nun mehr Kontrolle in das Spiel zu bringen und Hertha lauerte immer wieder auf Konter, die sie aber nicht sauber zu Ende spielten.
Hanke köpft zur Führung ein
Berlin schien eigentlich die gefährlichere Mannschaft zu sein, doch in der 29. Minute konnte Hannover in Führung gehen. Nach schöner Flanke von Konstantin Rausch war es ausgerechnet Mike Hanke, der am zweiten Pfosten überlegt in die lange Ecke einköpften – 1:0. Trotz des Rückstandes kam dann aber wieder die Hertha gefährlich auf das 96-Tor zu. Voronin versuchte es gleich zwei Mal. Den ersten Schuss parierte Enke, den zweiten klärte dann Christian Schulz kurz vor der Torlinie. Danach kam es zu einem Wechsel bei 96. Hanno Balitsch musste verletzungsbedingt den Platz verlassen und Jan Rosenthal rückte ins Team. Kurz vor der Pause versuchte es dann noch einmal der sehr agile Voronin auf Seiten der Hertha mit einem Flachschuss aus 20 Metern. Der Ball rollte aber am Pfosten vorbei und so ging es mit der Hannoveraner Führung in die Pause.
"Brug" sorgt für die Entscheidung
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine zurück und 96 versuchte gleich seine Führung auszubauen. In den ersten Minuten kam die Hecking-Elf zu mehreren guten Chancen, konnte aber keine davon nutzen. In der 51. Minute kriegten sich dann Arnold Bruggink und der Berliner Cicéro in die Haare – Schiedsrichter Kempter belohnte beide dafür mit der Gelben Karte. Nach dem roten Blitzstart war es nun wieder die „alte Dame“, die mehr Zug zum Tor zeigte, ihre Angriffe aber zu keinem erfolgreichen Ende bringen konnte. Um so besser machten das die 96er. Pinto eroberte vor dem eigenen Sechzehner den Ball und sprintete zum Konter los, legte nach Rechtsaußen auf Hanke, der wieder hereinflankte. Pinto selbst verpasste das Leder noch knapp, doch dann war Arnold Bruggink zur Stelle und konnte aus kürzester Distanz einnetzen – 2:0 (62.).
Rot für Treter Voronin
Lucien Favre wechselte direkt nach dem Tor aus. Für Patrick Ebert und Maximilian Nicu kamen Domovchiyski und Kacar ins Team, wenig später folgte Piszczek für Pal Dardai. Die Wechsel konnten der Hertha aber auch nicht mehr helfen. Die Partie verflachte ziemlich und keine der beiden Mannschaften kam zu nennenswerten Gelegenheiten. In der 80. Minute dann doch noch eine Chance für Berlin, das sich im 96er Strafraum festgesetzt hatte. Letztendlich kam Raffael zum Schuss, der aber knapp am langen Pfosten vorbeistreifte. Dieter Hecking wollte nun die Verteidigung stärken. Nachdem Bastian Schulz für Sergio Pinto in die Mannschaft kam (73.), ersetzte in der 82. Minute Altin Lala Jiri Stajner. Bei einem Konter der Herthaner nach einer 96-Ecke konnte „Kocka“ Rausch in allerletzter Sekunde vor Andrey Voronin klären, sonst wäre es wohl noch einmal spannend geworden. Der Ukrainer verabschiedete sich dann auch noch vorzeitig vom Platz, weil er gegen Andreasen nachtrat (89.). Seine überschüssige Energie ließ er dann auch noch am Spielertunnel der AWD-Arena aus. Zur möglichen Geldstrafe vom Verein könnte also noch eine Handwerkerrechnung kommen. Schlussendlich gewinnt Hannover 96 verdient gegen einer Berliner Mannschaft, die es nicht verstanden hatte seine Chancen zu nutzen.
sg
Hannover 96: Enke – Pinto (ab 73. Bastian Schulz), Eggimann, C. Schulz, Rausch – Balitsch, Andreasen – Stajner (ab 82. Lala), Bruggink, Krzynówek – Hanke
Hertha BSC Berlin: Drobny – Stein, von Bergen, Simunic, Rodnei – Ebert (ab 63. Kacar), Dardai (ab 65. Piszczek), Cicero, Nicu (ab 63. Domovchiyski) – Raffael, Voronin
Tore: 1:0 Hanke (30.), 2:0 Bruggink (69.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte wegen Tätlichkeit für Andrej Voronin (89.)
Gelbe Karten: C. Schulz, Bruggink - Dardai, Ebert, Raffael, Cicero
Zuschauer: 47.187
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf) Quelle: Hannover 96
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Foto: Blue-Army Inside